Premium-Wanderwegabschnitt sorgt für Freude in Lungern

Die letzte Lücke auf dem 10 Kilometer langen Wanderweg um den Lungerersee ist geschlossen worden.

Alles andere als ideales Wanderwetter herrschte am Freitagnachmittag. Es war regnerisch und kühl. Trotzdem machte sich eine rund 15-köpfige Gruppe, bestehend aus Vertretern der Gemeinde Lungern, des Kantons, des Vereins Obwaldner Wanderwege und der Albert Bucher AG vom nördlichen Ende des Lungerersees kurz nach dem Mittag auf die Socken. Bei diesem Kurztrip auf der Ostseite des Stausees handelte es sich um eine Jungfernwanderung. Diese führte über einen 450 Meter langen Abschnitt, der erst kürzlich fertig erstellt worden ist. Bereits nach wenigen Metern wurde ein erster Zwischenhalt eingelegt. Gemeindepräsidentin Bernadette Kaufmann-Durrer und Kantonsingenieur Martin Bürgi kam die Ehre zu, das kühn angelegte, in der steilen Uferböschung verlaufende neue Teilstück mit dem Durchschneiden eines roten Bandes offiziell zu eröffnen.

Bevor er zur Schere griff, sagte Bürgi: «Heute ist ein besonderer Tag. Die letzte Lücke im Wanderweg rund um den Lungerersee ist demnächst Geschichte.» Das kurze Wanderwegstück stehe in engem Zusammenhang mit dem 270 Millionen Franken teuren Kaiserstuhl-Tunnelprojekt. Zu den verschiedenen ökologischen Begleit- und Ausgleichsmassnahmen gehört auch die Realisierung des Wanderwegabschnitts. Dessen Bau erwies aufgrund des instabilen Untergrunds als extrem aufwendig. Dazu sagte Bürgi: «In die 450 Meter sind 350000 Franken investiert worden. Ein Meter kostet rund 800 Franken, was fast teurer ist als ein Meter Kantonsstrasse. Aber ab jetzt werden die Wanderer nicht mehr durch den Verkehrslärm und die Emissionen der Strasse gestört. Zudem gibt es hier einen hohen Erlebniswert. Selbst mit einem Kinderwagen lässt sich der Weg problemlos durchwandern.» Dieses Versprechen wurde bei der Premiere denn auch gleich auf die Probe gestellt. Für die Mitarbeiter der ausführenden Baufirma gab es von Bürgi viel Lob, sagte er doch: «Wie Hexer haben sie uns diesen Wanderweg in den Hang gezaubert.» Peter Glaus verdankte nach der Erstbegehung im Namen des Vereins Obwaldner Wanderwege das gelungene Werk und sprach wohl ganz passend von einem «Premium-Wanderweg».

Trotz Winterpause wurde Terminplan eingehalten

Zur Stabilisierung mussten laut Angaben von Projektleiter Daniel Fanger 50 Kubikmeter Holz und über 200 Tonnen Blocksteine verbaut werden. Überhaupt waren die Wanderwegbauer bei diesem Projekt sehr gefordert, nicht nur wegen der extremen Steilheit des Geländes. Aufgenommen wurden die Arbeiten im Oktober 2020. «Im Winter musste aufgrund des vielen Schnees für rund zwei Monate eine Pause eingelegt werden. Aber es ist trotzdem gelungen, den Terminplan einzuhalten.

Gemeindepräsidentin Bernadette Kaufmann meinte: «Dieser Wanderwegabschnitt stellt einen echten Mehrwert dar, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Sicherheit im Bereich Kaiserstuhl, wo es eine gefährliche Ausfahrt gibt, deutlich erhöht wird. Das Wandern rund um den See ist sowohl bei Gästen als auch bei Einheimischen sehr beliebt.» Die Gemeinde Lungern hat sich auch den Kosten beteiligt, indem sie die Bepflanzung entlang des neuen Abschnitts finanziert hat.

Text Urs Hanhart, Obwaldner Zeitung vom 25. Mai 2021

Einweihung Wanderweg A8-Kaiserstuhl

21. Mai 2021

Neu geht's hier lang
Kanton und A8 haben es vollbracht
Dank und Applaus für KI Martin Bürgi
Gemeindepräsidentin Bernadette Kaufmann durchschneidet das Band
Der Weg ist kinderwagentauglich
Ein gelungenes Werk
Der Anschluss an den Seeweg ist perfekt
Grosse Freude herrscht
Peter Glaus dankt im Namen der Obwaldner Wanderwege